Nebst dem aktuellen Tagesraum und dem statutarischen Ablauf interessierten zwei Schwerpunkte:
Aktueller Pflege-Engpass
Das Referat von Prof. Dr. Phillipp Prestel „Betreuung und Pflege von hochbetagten Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie Menschen mit Demenz“ war nicht nur sehr interessant, sondern ist auch brisant. Nicht nur, dass pflegerische Hilfe gebraucht wird, nein noch akuter ist die Frage, wo findet man das dafür nötige Pflegepersonal. Auch stellen sich alle Länder rund um den Bodensee diese Frage und suchen nach Lösungen
Die Senioren Plattform Bodensee stellt sich diesen Fragen und wird für die nächsten Sitzungen dieses Thema aufgreifen.
Doch weitere Themen sind im Verband aktuell.
Senioren suchen die Vernetzung, menschlich wie digital
Wer meint, das Thema „Vernetzung“ sei nur etwas für Jüngere, der muss sich belehren lassen. Auch Senioren haben längst erkannt, wie wichtig der Informations- und Erfahrungsaustausch ist. Und das sogar über Ländergrenzen hinweg. Die Senioren Plattform Bodensee ist ein Zusammenschluss, der sich schon einige Jahre bewährt hat. Fünfmal im Jahr treffen sich die Delegierten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Dabei geht es auch um Regularien, vor allem aber wird der Gedankenaustausch gepflegt.
Neues Präsidium gewählt
Dieses Jahr war Lindau Versammlungsort für die jährliche Mitgliederversammlung und turnusmäßig war auch ein neues Präsidium zu wählen. Erstmals steht nun eine Frau an der Spitze der Bodenseeplattform: Die Schweizerin Evelyne Jung. Sie folgte auf Franz Josef Jehle aus Liechtenstein, der turnusmäßig verabschiedet wurde. Neu im Gremium sind Franz Vees aus Sigmaringen (Deutschland) und Claudia Sigolotto aus Lindau (Deutschland), die beide als Vizepräsidenten agieren werden. Neue Schriftführerin ist Ursula Gentsch aus Arbon (Schweiz), die das Amt von Doris Wenaweser aus Liechtenstein übernommen hat. Beisitzer sind Dr. Renate Wohlwend aus Liechtenstein und Erwin Mohr aus Wolfurt/Vorarlberg. Die Kasse wird weiterhin von Karl Brigel aus Sigmaringen verwaltet.
Neben dem bisherigen Präsidenten Franz Josef Jehle und Schriftführerin Doris Wenaweser wurde auch die langjährige Beisitzerin Waltraud Frensch vom Kreisseniorenrat Sigmaringen mit herzlichen Worten verabschiedet, ebenso wie die bisherigen Arbeitsausschuss-Mitglieder Karin Sobiech-Wischnowski und Elisabeth Philipp, beide vom Kreisseniorenrat Bodensee. Roland Scheffold, Jurist vom Kreisseniorenrat Konstanz, wurde ebenfalls aus dem Vorstand verabschiedet, Er hat sich aber verdankenswerterweise bereit erklärt, weiter im Arbeitsausschuss mitzuarbeiten, und dass, wie die neue Präsidentin betonte, seine Mitarbeit sehr wertvoll und wichtig ist.
Die Bodenseeplattform arbeitet länder- und grenzübergreifend sowie parteipolitisch und konfessionell neutral. Man versteht sich als Interessenvertretung für die älteren Generationen in der Bodenseeregion.
Ziel ist es unter anderem, die regionale Zusammengehörigkeit zu fördern und zu stärken, den hohen Lebensstandard zu bewahren und die Bodensee-Region als europäische, grenzüberschreitende Modellregion vertieft ins Bewusstsein zu rücken. Die Plattform unterstützt damit auch die Ziele der 1972 gegründeten „Int. Bodensee Konferenz IBK“, die ein fruchtbares Zusammenwirken und Weiterentwickeln in allen Lebensbereichen anstrebt. Immer wieder werden auch Initiativen aus den beteiligten Organisationen vorgestellt. In Lindau bekam der Vorsitzende des Kreisseniorenrates Lindau, Bert Schädler, viel Lob für den von ihm vorgestellten Vorsorgeordner. Das Interesse war sehr gross und er musste gleich am nächsten Tag mehrere Exemplare an interessierte Seniorenvertreter verschicken.
Nun steht auch die nächste Alterstagung in Schaan/Liechtenstein am 4. November 2020 im Terminplan. Dort wird es vorwiegend um das Thema Vernetzung, menschlich wie auch digital, gehen.
Alle Bilder sind © by Karlheinz Fahlbusch