Ehrenamt als Jungbrunnen
Am 2. Dezember fand unter dem Vorsitz von Präs. Lothar Riebsamen die letzte Plattform-Sitzung dieses Jahres in Langenargen in der Senioren-Begegnungs-Stätte SBS statt. Unsere Vizepräsidentin Evelyne Jung aus Arbon hat uns auf diese Einrichtung aufmerksam gemacht. Und dieser Platz war wohlgewählt, stellt er doch ein weitum einzigartiges Modell von ehrenamtlicher Selbstorganisation der älteren Generation in der schönen Bodensee-Gemeinde Langenargen dar.
Reinhold Terwart als Vorsitzender des geschäftsführenden Beirats der SBS stellte uns das Haus selbst und die vielfältigen Aktivitäten der freiwilligen Plattform vor und hielt fest, dass es diese Organisation, die ausdrücklich kein Verein ist, bereits seit 30 Jahren gibt und seitdem bestens funktioniert. Die Gemeinde hat ein schönes altes Gebäude als Domizil zur Verfügung gestellt. Mehr Informationen dazu finden sich unter:
https://www.langenargen.de/leben-in-langenargen/senioren-soziales/sbs
„Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt“ stand als zentrales Thema im Mittelpunkt der Sitzung, da doch einige Kreisseniorenräte und Seniorenvereine mit Nachwuchsproblemen bei den Funktionären konfrontiert sind. Andererseits ist es unverständlich, wenn Menschen die besten 20 Jahre in der Pension einfach tatenlos dahin plätschern lassen. Nur „spaziera, höckla, gnüssa“ kann kaum ein erfüllendes Ziel sein.
Als Gastreferentin zu diesem Thema wurde Frau Dr. Kriemhild Büchel-Kapeller vom „Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung“ kurz FEB, beim Amt der Vorarlberger Landesregierung eingeladen. In ihrem interessanten Kurzreferat führte sie aus, dass freiwilliges Engagement ebenso unverzichtbar wie unbezahlbar ist in unserer Gesellschaft. Zahlreiche Studien, die sie zitierte, belegen aber auch, wie wertvoll solches Engagement für die ehrenamtlichen Helfer selbst ist. Das beginnt mit dem Gewinn an sozialen Kontakten, geht über wertvolle Begegnungen und schöne Gemeinschafts-Erlebnisse bis hin zu wertschätzende Rückmeldungen von dankbaren Teilnehmern. Sie hielt fest, dass Untersuchungen zeigen, wie viele Menschen noch nie darauf angesprochen wurden, obwohl sie durchaus bereit für ein Engagement wären.
Da liegt noch einiges an Potential, allerdings braucht es auf jeden Fall die direkte Ansprache und ein passendes und niederschwelliges Angebot zum Einstieg. Zum Abschluss ihrer Ausführungen zitierte die Referentin noch eine bemerkenswerte, große Studie aus den USA, wonach ehrenamtliches Engagement ein wahrer Jungbrunnen ist und zu mehr gesunden und erfüllten Lebensjahren führt.
Hier noch ein link zum Vereinshandbuch:
https://vorarlberg.at/documents/302033/472133/Vereinshandbuch.pdf
Im Anschluss an die beiden Präsentationen gab es jeweils eine Fragerunde mit interessanten Diskussionsbeiträgen. Den beiden Vortragenden wurde mit herzlichen Worten und einem kleinen Geschenk gedankt. Allgemeiner Konsens war, dass sich die ältere Generation angesichts der demographischen Entwicklung vermehrt selbst organisieren sollte.